23. Bezirk - Liesing

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Bezirke Wiens
23., Liesing
Liesing besteht aus den Katastralgemeinden Atzgersdorf, Erlaa, Inzersdorf, Kalksburg, Liesing, Mauer, Rodaun und Siebenhirten und umschließt eine Gesamtfläche von 3.224,2 Hektar.

Die Geschichte von Liesing im Überblick

Liesing war bis 1938 eine eigenständige Stadt südlich von Wien (Stadterhebung 1905). Im Zuge von „Groß-Wien“ wurde aus mehreren zuvor selbständigen Vororten der 25. Bezirk gebildet; seit der Bezirksneuordnung 1954/56 ist Liesing der 23. Bezirk in verkleinerter Form. Zu den prägenden Entwicklungen zählen die starke Industrialisierung an Südbahn und Liesingbach, der 1972 eröffnete Großmarkt Wien (Inzersdorf), große Wohnsiedlungen der 1970er/80er wie der Wohnpark Alterlaa, und die U6-Verlängerung nach Siebenhirten (1995). Seit den 2000ern wird der Liesingbach in mehreren Abschnitten renaturiert. Heute hat der Bezirk rund 123.700 Einwohner (1. Jänner 2025)

Timeline (kurz)

1905
Liesing wird zur Stadt erhoben.
1938
Bildung des (damals) 25. Bezirks Liesing aus mehreren Gemeinden.
1954/56
Neuordnung: Liesing wird in heutiger, verkleinerter Form der 23. Bezirk.
1972
Eröffnung Großmarkt Wien (Inzersdorf).
1973–1985
Bau Wohnpark Alterlaa (Harry Glück).
1974–1976
Bau der Wotrubakirche am Georgenberg (Mauer).
1995 (15. April)
U6 bis Siebenhirten in Betrieb (mit Station Alterlaa).
seit 2000ern
Renaturierung Liesingbach (Hochwasserschutz, mehr Grünräume).

Die ehemaligen Gemeinden von Liesing

Katastralgemeinde KG-Nr. Fläche (Hektar)
Atzgersdorf 1801 376,42
Erlaa 1802 238,96
Inzersdorf 1803 854,06
Kalksburg 1804 375,7
Liesing 1805 273,82
Mauer 1806 639,57
Rodaun 1807 214,45
Siebenhirten 1808 251,22

Grätzel von Liesing

  • Alterlaa: als Teil von Erlaa trägt das Grätzel rund um die Kirche und das Schloss Alterlaa immer noch diesen Namen. Das Gebiet war bereits im Mittelalter besiedelt.[1]

Lage des Bezirks

Liesing liegt im Südwesten Wiens am Liesingbach, und reicht vom Wienerwald (W) bis ins Wiener Becken (O). Liesings Grundfläche beträgt ca. 32 km². Seine Nachbarbezirke sind:

  • Im Norden: Hietzing (13.) und Meidling (12.)
  • im Nordosten: Favoriten (10.)
  • im Süden und Südwesten Niederösterreich (Breitenfurt, Kaltenleutgeben, Perchtoldsdorf, Brunn am Gebirge, Vösendorf).

Bezirkswappen

Das heutige Bezirkswappen ist komposit: siebenmal geteilt, belegt mit einem Herzschild. Die acht Felder vereinen die Wappen der ehemals selbständigen Gemeinden (Atzgersdorf, Erlaa, Inzersdorf, Kalksburg, Liesing, Mauer, Rodaun, Siebenhirten). Der Herzschild zeigt das alte Liesinger Motiv: Haselnusszweig über Flammen mit der Jahreszahl 1683 – Erinnerung an die Zerstörungen der Zweiten Türkenbelagerung und die Liesinger Sage.

Besondere Orte

  • Wohnpark Alterlaa – ikonische Großwohnanlage (Dachpools, umfassende Infrastruktur), gebaut 1973–1985.
  • Wotrubakirche (Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit) – skulpturale Betonkirche am Georgenberg (1974–1976).
  • Schloss Liesing – mittelalterlicher Ursprung, Park heute öffentlich zugänglich.
  • Schloss Alterlaa (Erlaa) – barocke Vierflügelanlage mit historischem Landschaftsgarten.
  • Großmarkt Wien (Inzersdorf) – Österreichs größter Großhandelsstandort für Lebensmittel/Blumen (1972; ~30 ha).
  • Heindl SchokoMuseum (Siebenhirten) – Schokoladenmuseum am Produktionsstandort (seit 2001).
  • Maurer Heurigen & Maurer Wald – traditionsreiche Weinlage und Heurigenkultur am Wienerwaldrand.
  • Liesingbach-Renaturierung – neue Freizeit- und Naturbereiche entlang des Bachs.

Bekannte Persönlichkeiten

  • Hugo von Hofmannsthal (1874–1929), Dichter – lebte in Rodaun (Hofmannsthal-Schlössl; Grab in Kalksburg).
  • Richard Beer-Hofmann (1866–1945), Schriftsteller – lebte in Rodaun.
  • Anton Romako (1832–1889), Maler – geboren in Atzgersdorf.
  • Karl Skraup (1898–1958), Schauspieler – geboren in Atzgersdorf.
  • La Jana (1905–1940), Tänzerin/Schauspielerin – in Wien geboren, frühe Jahre; Bezug zu Liesing über Mauer vielfältig rezipiert.

Video

YouTube • Wien
Liesing (23. Wiener Gemeindebezirk), Felix Dvorak

Quelle: YouTube • Direktlink



Weiterführendes

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Quellen

  1. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 68