1258: Großer Stadtbrand in Wien
- Datum: 7. August 1258 (um die zweite Vesper)
- Akteure: Stadtgemeinde Wien, städtische Zünfte und Orden; Landesherr Ottokar II. Přemysl
- Ort: Wien (Innenstadt, u. a. Umgebung von St. Stephan)
- Kontext: Dichte mittelalterliche Holzverbauung, enge Gassen und offene Feuerstellen erhöhen das Risiko großflächiger Brände.
Hintergrund
Seit dem Aussterben der Babenberger (1246) befindet sich Österreich in einer politisch bewegten Phase. Unter Ottokar II. Přemysl stabilisieren sich Verwaltung und Handel in Wien, zugleich bleiben die städtischen Risiken – vor allem Feuer – hoch.
Das Ereignis: 7. August 1258
In der Nacht um die zweite Vesper bricht ein Feuer aus, das sich rasch ausbreitet und große Teile der Stadt erfasst. Der Stephansdom mit seinen Glocken wird schwer in Mitleidenschaft gezogen; auch Häuser vom Deutschen Orden und den Johannitern sowie das Kloster St. Jakob auf der Hülben und das Dominikanerkloster gehen in Flammen auf.
Was änderte sich für Wien?
- Wiederaufbau und Materialwahl: Der Wiederaufbau fördert massivere Bauweisen; steinerne Strukturen gewinnen gegenüber Holz.
- Kirchlicher Neubau: Auf den Ruinen wird eine größere romanische Kirche errichtet; 1263 erfolgt die (Neu‑)Weihe von St. Stephan.
- Stadtökonomie: Baugewerbe, Handwerk und Zulieferer erleben einen Nachfrageschub; Spenden und Stiftungen unterstützen den Neuaufbau.
- Sicherheitsbewusstsein: Erfahrungen aus 1258 prägen Brandverhütung und Löschorganisation in der Stadt.
Nachwirkungen
Der Stadtbrand von 1258 gilt als einer der einschneidendsten des 13. Jahrhunderts in Wien. Er setzt einen baulichen Modernisierungsschub in Gang und begründet eine Phase intensiver Bautätigkeit rund um St. Stephan und die Innenstadt.
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