1848: Revolution in Wien
Wien 1848 – Revolution und Aufstand
Ursachen
Soziale Not: starkes Bevölkerungswachstum, Wohnungsnot, Armut durch beginnende Industrialisierung.
Politische Unterdrückung: Zensur, Überwachung, „System Metternich“.
Europäischer Kontext: In Frankreich, Italien und Deutschland hatten 1848 bereits Revolutionen begonnen.
Märzrevolution
13. März 1848: Studenten, Bürger und Arbeiter fordern Pressefreiheit, Verfassung, Aufhebung der Zensur.
Barrikadenkämpfe in Wien → Rücktritt Metternichs, er flieht nach London.
Bildung einer Nationalgarde und eines revolutionären Bürgerausschusses.
Der Kaiser verspricht eine Verfassung (Märzverfassung).
Weitere Entwicklungen
Mai 1848: neuerlicher Aufstand, der Kaiserhof flieht aus Wien nach Innsbruck.
Sommer 1848: Pressefreiheit, politische Vereine, Redefreiheit – Blüte eines kurzen „revolutionären Frühlings“.
Oktoberaufstand: Wien wird Zentrum des Widerstands gegen kaiserliche Truppen; Barrikadenkämpfe in der Innenstadt.
31. Oktober 1848: Wien wird von Truppen unter Feldmarschall Windisch-Grätz blutig niedergeschlagen (tausende Tote).
Kaiser Ferdinand I. dankt im Dezember ab → Franz Joseph I. tritt den Thron an.
Folgen
Kurzfristig: Rückkehr zur Repression, militärische Kontrolle, starke Zensur.
Langfristig: 1848 war das „politische Erwachen“ des Bürgertums und der Arbeiterschaft, Keimzelle des späteren Konstitutionalismus.
Wien bleibt bis ins 20. Jahrhundert ein Zentrum sozialer und demokratischer Bewegungen.