Aufgeklärter Absolutismus
Der aufgeklärte Absolutismus war eine Herrschaftsform des 18. Jahrhunderts, bei der Monarchen ihre absolute Macht mit den Ideen der Aufklärung verbanden – also Reformen „von oben“ durchführten, ohne aber die Macht mit dem Volk zu teilen.
In Wien und den habsburgischen Ländern (v. a. unter Maria Theresia und Joseph II.)
Maria Theresia (1740–1780)
Oft als „Barock-Herrscherin“ gesehen, griff sie dennoch viele Reformideen auf:
Verwaltungsreformen: Zentralisierung, Vereinheitlichung der Behörden.
Bildungswesen: 1774 Allgemeine Schulordnung (Schulpflicht ab 6 Jahren).
Steuerreformen: auch Adel und Kirche wurden stärker besteuert.
Militärische Reformen: Aufbau eines modernen Heeres.
Sie war dabei pragmatisch, weniger philosophisch motiviert.
Joseph II. (1765–1790, ab 1780 alleiniger Herrscher)
Gilt als der eigentliche Repräsentant des „aufgeklärten Absolutismus“ in Wien.
Maßnahmen:
1781 Toleranzpatent: eingeschränkte Religionsfreiheit für Protestanten und Orthodoxe.
1781 Aufhebung der Leibeigenschaft: Bauern erhielten persönliche Freiheit.
Verwaltungsreformen: straffe Zentralbürokratie in Wien.
Einschränkung der kirchlichen Macht: Aufhebung von Hunderten Klöstern, Gründung von Pfarren für Seelsorgezwecke.
Gesundheitswesen: Gründung von Spitälern (z. B. Allgemeines Krankenhaus Wien 1784).
Rechtsreformen: Humanisierung des Strafrechts, Folter abgeschafft.
Joseph II. wollte die Gesellschaft umfassend „vernunftgemäß“ umgestalten, stieß aber auf erheblichen Widerstand.
Auswirkungen auf Wien
Wien wurde zum Verwaltungs- und Reformzentrum der Habsburgermonarchie.
Zahlreiche Institutionen entstanden oder wurden reformiert (Universität Wien, Wiener Spitäler, Schulwesen).
Gesellschaftlich: Mehr Bildung für breitere Schichten, religiöse Vielfalt nahm zu, Bürgerliches Selbstbewusstsein wuchs.
Architektur: Im späten 18. Jh. auch nüchterner, „vernunftorientierter“ Baustil, weniger barocke Pracht, mehr Funktionalität (z. B. das Allgemeine Krankenhaus, Josephinum).
Aufgeklärter Absolutismus in Wien
Maria Theresia (1740–1780)
• Zentralisierung der Verwaltung und Behörden
• Allgemeine Schulordnung 1774 – Einführung der Schulpflicht
• Steuerreformen – auch Adel und Kirche wurden herangezogen
• Heeresreform und Aufbau einer modernen Armee
Joseph II. (1765–1790)
• Toleranzpatent 1781 – eingeschränkte Religionsfreiheit
• Aufhebung der Leibeigenschaft – persönliche Freiheit für Bauern
• Einschränkung kirchlicher Macht – Aufhebung vieler Klöster, neue Pfarrorganisation
• Allgemeines Krankenhaus Wien (1784) und Josephinum – Ausbau des Gesundheitswesens
• Humanisierung des Rechts: Abschaffung der Folter, Strafrechtsreformen
• Stärkung einer zentralen Bürokratie in Wien
Auswirkungen auf Wien
• Wien als Verwaltungs- und Reformzentrum der Habsburgermonarchie
• Ausbau von Schulen, Universitäten und Spitälern
• Förderung religiöser Vielfalt und bürgerlichen Aufstiegs
• Architektur: nüchterner, funktionaler Stil (z. B. Allgemeines Krankenhaus, Josephinum)
