Augustinerbastei
| Augustinerbastei | |
|---|---|
| Bezirk | 1., Innere Stadt |
| Benennung | 1783 (Erstnennung 1549) |
| Benannt nach | Augustinerkloster |
| Straßenlänge in Metern | 219,54 |
| Gehzeit in Minuten | 2,65 |
| Vorherige Bezeichnungen | Bastei hinter den Augustinern, Bastei bei den Augustinern, Kärntner Bastei |
Augustinerbastei, Namensgebung und Geschichte
Erst spät wurde die Augustinerbastei so benannt – zu Erinnerung an die Festung, die seit 1595 hier stand. Sie war eine von zehn Bastionen (in Wien: Basteien), die ihren Namen von der nahegelegenen Augustinerkirche erhalten hatte. 1549 wurde sie „Bastei hinter den Augustinern“ genannt, 1550 „Bastei bei den Augustinern“, 1770 „Kärntner Bastei“ (hier befand sich auch das Kärntner Tor), ab 1783 taucht erstmals der Name „Augustinerbastei“ auf.
Sie wurde um 1548 an der Außenseite der Ringmauer erbaut und reichte vom Kärntnertor (1808: Franzenstor) bis zur Hofburg. Die Katze (die mit Erde aufgeschüttete Verteidigungsanlage) hieß 1683 „Vogelsang“. 1809 wurde sie von den Franzosen (unter Napoleon) gesprengt und 1816 wieder aufgebaut.
1595 hieß ursprünglich der Teil der Kurtine (Teil der Festungsmauer zwischen Augustinerkloster und Burgbastei) schon Augustinerbastei, darauf befand sich im 17. Jahrhundert der kaiserliche Bauhof , der im 18. Jahrhundert von Hofbaudirektor Emanuel Silva-Raouca (Palais Taroucca) umgebaut wurde. Dieser Bauhof gelangte im Jahr 1795 durch eine Schenkung des Kaiserpaares in den Besitz von Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen, der hier seine Kunstsammlung (siehe Albertina) unterbringen ließ.
Ein Teil der Kurtine wurde 1863 im Zuge der Schaffung der Ringstraße abgebrochen, der Rest, nur der Teil der Augustinerrampe, ist heute noch (allerdings baulich verändert) erhalten.
Die Albrechtsrampe
Die Umbenennung dieses Abschnittes der Augustinerbastei in "Albrechtsrampe" erfolgte 1935, Grund war die Reiterstatue von Erzherzog Albrecht Friedrich von Österreich. Die Augustinerbastei wurde im 2. Weltkrieg durch Bomben zerstört, weshalb die Rampe durch Treppen ersetzt wurde, der Eingang der Albertina wurde auf Augustinerstraße 1 verlegt.
Unter der Auffahrtsrampe von der Hanuschgasse wurde 1999-2002 eine Erweiterung der Albertina vorgenommen: ein Tiefspeicher und ein Studiengebäude aus Glas, Aluminium, Sichtbeton und Eichenholz ist durch die Architekten Erich G. Steinmayer und Friedrich H. Mascher hinzugekommen.
Heute ist die Augustinerbastei mit dem Auto nur über die Rampe erreichbar, Fußgänger können auf der Seite der Augustinerstraße mit dem Treppenaufgang hinaufgelangen, oder über die Rolltreppen vom Albertinaplatz her.
Kunst im öffentlichen Raum
Statue von Fritz Wotruba: Liegender Jüngling
- Liegender Jüngling
Datierung: 1933
Künstler: Fritz Wotruba
Die Statue des "Liegenden Jünglings" wurde 1933 von Fritz Wotruba geschaffen und 1958 an der Rampe der Albertina auf einem Podest angebracht.
Denkmal Erzherzog Albrecht
- Denkmal Erzherzog Albrecht auf der Albertinarampe
Ansicht mit Albertina
| Steckbrief | |
|---|---|
| Standort | Albertinarampe, 1010 Wien (Rampe zur Albertina) |
| Datierung | 1898/1899 (Enthüllung am 21. Mai 1899) |
| Künstler | Kaspar von Zumbusch (Architekt: Carl König) |
| Material | Bronze (Reiterstandbild) auf Ovalsockel aus Konopischt-Granit |
| Höhe | k. A. |
| Schutzstatus | denkmalgeschützt |
Dem allerhöchsten Kriegsherrn Seiner Majestät dem Kaiser und König Franz Joseph I. zum 2. Dezember 1898 Österreich-Ungarns bewaffnete Macht
In dankbarer Erinnerung an den siegreichen Feldherren und väterlichen Führer
Auf der Albertinarampe steht das bronzene Reiterstandbild Erzherzog Albrecht von Österreich-Teschen, geschaffen von Kaspar von Zumbusch, mit einem Ovalsockel aus Konopischt-Granit nach Plänen des Architekten Carl König. Erzherzog Albrecht Friedrich Rudolf von Habsburg-Lothringen (3. August 1817 – 18. Februar 1895) war der Sieger der Schlacht bei Custozza (1866); die Inschriften am Sockel nehmen auf seine militärischen Leistungen Bezug.[1]
Das Standbild zeigt den Erzherzog auf einem Pferd. Der auf drei Stufen stehende Ovalsockel wird von schildtragenden Engeln und Eichenlaub geschmückt, wodurch die heroische und militärische Funktion des Denkmals zusätzlich betont wird.
Kaspar von Zumbusch verfolgte das Ziel, das Denkmal rechtzeitig zum 50-jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josephs im Jahr 1898 fertigzustellen. Um den engen Zeitplan halten zu können, arbeiteten die Bronzegießer in Tag- und Nachtschichten. Ein drohender Streik hätte beinahe zu Verzögerungen geführt, wurde aber durch eine behördliche Sondererlaubnis mit längeren Arbeitszeiten unter Auflagen von Pausen und Altersgrenzen abgewendet. Hier zeigten sich erste Auswirkungen des aufkeimenden Sozialismus im Umfeld eines großen kaiserlichen Projekts.
Die geplante Bauzeit konnte eingehalten werden; die Enthüllung musste jedoch wegen der Ermordung von Kaiserin Elisabeth (Sisi) im Jahr 1898 um ein Jahr verschoben werden. Am 21. Mai 1899, dem 90. Gedenktag der Schlacht bei Aspern, wurde das Denkmal schließlich feierlich eingeweiht.
Bemerkenswert ist auch die Finanzierung: Sie erfolgte nicht, wie damals üblich, aus der kaiserlichen Schatulle, sondern durch Sammlungen innerhalb der Armee. Heute steht das Werk unter Denkmalschutz.[2]
- Inschrifttafeln am Denkmal
Die Häuser der Bastei
- Augustinerbastei 1 - Die Albertina und das Filmmuseum
Die Bastei aus Sicht des Jahres 1842
Ein Stadtführer aus dem Jahr 1842 schildert die Eindrücke so:
Geht man auf den Wall rechts (Südwest) am Palais des Erzherzogs Karl vorüber, so kommt man zu der Auffahrt vom Spitalplatze, am Hofbauamte vorbei, zum Kärntnerhof-Theater zu welchem ein bedeckter Gang vom Wall hinüber führt. Wenige Schritte weiter steht man über dem Kärntnertore und sieht in die Kärntner Straße hinab. [3]
Bei dem Palais des Erzherzog Karl handelte es sich in dieser Zeit um die Albertina. Der Erzherzog und seine Frau Henriette von Nassau-Weilburg hatten das Palais 1822 von Carls Adoptivvater Herzog Albert von Sachsen-Teschen geerbt.
Die Auffahrt zum Spitalplatz ist heute Teil des Albertinaplatzes, die Augustinerbastei verlief ehemals entlang des heutigen Platzes, begrenzt durch vier kleine Häuser in Richtung des Spitalsplatzes. Hinter diesen lag das große Bürgerspital. Das Kärntnerhof-Theater befand sich an Stelle der heutigen Häuser Maysedergasse 5 und Maysedergasse 3, beide gehören heute zum "Hotel Sacher".
Das (neue) Kärntnertor schließlich befand sich etwa dort, wo heute die Staatsoper steht.
Folge dem Stadtspaziergang 2 - Teil 4: Rund um die Stadtmauer im Jahr 1842 und heute
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Quellen
- ↑ Felix Czeike: Wiener Bezirksführer: I, Innere Stadt, Jugend und Volk, 2. Auflage, 1985, S. 10.
- ↑ https://tools.wmflabs.org/denkmalliste/index.php?action=EinzelID&ID=20125
- ↑ Adolf Schmidl: C. Gerold, Eine Woche in Wien: Zuverlässiger und zeitsparender Führer durch die Kaiserstadt und ihre nächsten Umgebungen, Tag 1, 1842, Wien, Seite 4 – 13




