Magdalenengrund
Eine der kleinsten Vorstädte Wiens ist der Magdalenengrund, er lag zwischen Laimgrube (Osten) und Gumpendorf (Westen) am Wienfluss. Der Bereich war ab dem frühem 18. Jh. besiedelt, zuvor lagen hier ausgedehnte Weingärten. Der ursprüngliche Flurname lautete „Im Saugraben an der Wien auf der Gstätten“.
Der Name Magdalenengrund ergab sich aus der Maria-Magdalenen-Kapelle am Stephansplatz, als die Kapelle 1781 abbrannte, kam die Grundherrschaft an den Religionsfonds, 1799 erwarb die Stadt Wien das Areal.
Wegen seiner Hanglage ist der Magdalenengrund eng und verwinkelt verbaut. Schlechte hygienische Verhältnisse führten zum Spitznamen „Ratzenstadl“. Der Name wird teils auf Rattenplagen, teils auf hier lebende „Raizen“ (Serben) zurückgeführt.
Zwischen 1848 und 1850 war der Magdalenengrund kurz eine eigenständige Gemeinde, schon 1850 wurde er mit den Vorstädten Mariahilf, Windmühle, Gumpendorf und Laimgrube zum (damals) 5. Bezirk eingemeindet; seit 1861 ist er Teil des 6. Bezirks „Mariahilf“ (Teile nördlich der Mariahilfer Straße gingen 1862/63 an Neubau).
Um 1900 begann die Sanierung/Regulierung des Areals, nach 1945 verschwanden die letzten Reste des alten Baubestands. Heute erinnert u. a. das starke Gefälle („Kaunitzbergl“) im Bereich Kaunitzgasse an das frühere Terrain.
Berühmt ist die Legende vom „Rattenfänger vom Magdalenengrund“.