Reichsbrücke
| Reichsbrücke | |
|---|---|
| Bezirk | 2., Leopoldstadt 22., Donaustadt |
| Benennung | 1919 (erneut 1956) |
| Benannt nach | dem Begriff Reich (urspr. als Reichsstraßenbrücke projektiert) |
| Straßenlänge | 865,0 Meter |
| Gehzeit | ca. 11,5 Minuten |
| Vorherige Bezeichnungen | Kronprinz-Rudolf-Brücke (1876–1919); Brücke der Roten Armee (1946–1956) [1] |
Reichsbrücke
Die Reichsbrücke ist eine der wichtigsten Donaubrücken Wiens und verbindet den 2. Bezirk (Leopoldstadt) mit dem 22. Bezirk (Donaustadt). Sie dient sowohl dem Straßen- und Fußgängerverkehr als auch der U-Bahn-Linie U1.
Geschichte
Die erste Reichsbrücke wurde 1876–1879 errichtet, sie wurde 1876 "Kronprinz-Rudolf-Brücke" genannt. 1919 erhielt sie ihren heutigen Namen, nachdem sie im Volksmund - nach dem Selbstmord Kronprinz Rudolfs im Jahr 1889 - den Namen „Selbstmörderbrücke“ erhalten hatte.
1937 folgte ein Neubau, der in den frühen Morgenstunden des 1. August 1976 spektakulär einstürzte. Zwischen 1946 und 1956 erhielt sie durch die Besatzungsmächte den Namen "Brücke der Roten Armee".
Die heutige Reichsbrücke wurde 1980 eröffnet und zählt zu den größten Brückenbauten Wiens.
Architektur und Nutzung
Die Brücke ist rund 865 m lang und führt über Donau, Donauinsel und Neue Donau. Sie ist für Straßenverkehr, Fußgänger und die U-Bahn (Linie U1) ausgelegt. Besonders markant sind die breiten Fahrspuren und die seitlichen Fuß- und Radwege.
- Reichsbrücke
Bedeutung
Die Reichsbrücke gilt als Symbol für den Wiederaufbau und die Moderne Wiens. Sie ist nicht nur Verkehrsader, sondern auch Teil zahlreicher Stadtgeschichten und Alltagsrouten.
Anekdoten und Geschichten
- Zwei Unglücke an einem Tag – Am Morgen des 1. August 1976 stürzte die Reichsbrücke ein; nur Stunden später verunglückte Niki Lauda am Nürburgring. [2]
- Der ÖAMTC-Sprung – Pannenfahrer Franz Andras war gerade bei einer Reifenpanne im Einsatz, als die Fahrbahn ruckte. Er und sein Kollege sprangen im letzten Moment weg – und überlebten. [3]
- Der „Donaubus“ – Der eingestürzte Abschnitt mit einem Gelenkbus wurde zur makabren Attraktion; Tausende kamen zum „Brückenschauen“, der Bus bekam im Volksmund den Namen „Donaubus“. Heute ist "Der Bus aus dem Fluss" im Verkehrsmuseum "Remise" zu besichtigen.[4] [5]
- Souvenirhandel & Spottlied – Schon Tage später wurden Schrauben und Nieten als Andenken verkauft; das Spottlied „Reichsbrückenmarsch“ nahm die Sensationsgier aufs Korn. [6]
- Glimpfliche Opferbilanz – Beim Einsturz kam ein Lenker ums Leben; ein fahrgastloser Bus stürzte ab, der Fahrer rettete sich aufs Dach. [7]
- Warum 1945 nicht gesprengt? – Jahrzehntelang kursierten Versionen (Rote Armee, Widerstand, Wehrmacht). Eine spätere Quellenanalyse legt nahe: Die Sprengung wurde bis zuletzt von Hitler selbst verhindert. [8]
- Ersatzbrücken & Chance für die U1 – In Rekordzeit entstanden 1976 Ersatzbrücken; der Neubau erhielt einen Hohlkasten, in dem seit 1982 die U1 die Donau quert. [9]
Gedenktafeln
Gedenktafeln der Befreiung Wiens durch Luftlandegardisten
Dem heldenhaften
Gardelandungstrupp
und den Matrosen
der Sowjetunion
in Dankbarkeit
das befreite
Wien
Filmdokumente
Das Stadt- und Landesarchiv zeigt ein Filmdokument über den Einsturz der Reichsbrücke sowie die Errichtung der Ersatzbrücken aus dem 1977.
Alte Reichsbrücke - Einsturz/Ersatzbrücke: https://mediawien-film.at/film/453/
Alte Reichsbrücke – Einsturz, Ersatzbrücke
Filmdokumentation des Stadt- und Landesarchivs zur alten Reichsbrücke (Einsturz und Ersatzbrücken).
Quelle: Wiener Stadt- und Landesarchiv / media wien (Nutzung ggf. genehmigungspflichtig).
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Quellen
- ↑ Wien Geschichte Wiki, „Reichsbrücke“ und „Brücke der Roten Armee (2, 22)“, abgerufen 26.08.2025.
- ↑ ORF: „Vor 40 Jahren stürzte die Reichsbrücke ein“ – Übersicht zum Ereignistag, 2016, https://newsv2.orf.at/stories/2351712/2351695/
- ↑ vienna.at, 2011: „Einsturz der Reichsbrücke: ÖAMTC-Helfer erinnert sich“, https://www.vienna.at/einsturz-der-reichsbrcke-amtc-helfer-erinnert-sich/2670362
- ↑ Wikipedia (de): „Reichsbrücke“, Abschnitt „Der Einsturz in Kunst und Medien“, mit Belegen zum „Brückenschauen“ und „Donaubus“, https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbr%C3%BCcke
- ↑ https://www.meinbezirk.at/landstrasse/c-lokales/40-jahre-nach-dem-einsturz-der-reichsbruecke-der-bus-aus-dem-fluss_a1817440
- ↑ P. Payer u.a.: „Die Reichsbrücke: Zur Geschichte eines Mythos“ (PDF), stadt-forschung.at, https://stadt-forschung.at/wp-content/uploads/2022/01/Die_Reichsbruecke.pdf
- ↑ Stadt Wien (APA/OTS-Archiv): „Vor 25 Jahren: Einsturz der Wiener Reichsbrücke“, 2001, https://presse.wien.gv.at/2001/07/30/vor-25-jahren-einsturz-der-wiener-reichsbruecke
- ↑ Wikipedia (de): „Reichsbrücke“, Abschnitt „Die Reichsbrücke im Zweiten Weltkrieg“, mit Literaturangaben (Schirer 2012), https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbr%C3%BCcke
- ↑ Stadt Wien: „Reichsbrücke – ein Brückenmythos wird 130“, 2006, https://presse.wien.gv.at/2006/07/31/reichsbruecke-ein-brueckenmythos-wird-130







