Stephansdom: Die Legende vom dreizehnten Glockenschlag
1., Innere Stadt Stephansdom Turmuhr & Stundenschlag Omen & Stadtgerücht
Varianten der Erzählung: Omen für einen Todesfall · Vorzeichen eines Brandes · Nebel oder Frost lässt den Hammer nachfedern · Lehrbub zieht heimlich noch einmal · das Glockenecho wird für einen Schlag gehalten.
Historischer Hintergrund
Zur Einordnung: Der Stundenschlag der Domuhr zählt im Zwölfersystem; alles darüber liegt jenseits der Regel – idealer Stoff für ein Stadtomen. Technische Erklärungen nennen vereiste Mechanik, nachschwingende Hämmer, Echo in Nebelnächten oder menschliche Fehlbedienung. Die Wiener Überlieferung formte daraus ein hörbares Menetekel: Schlägt’s dreizehn, so steht etwas bevor. Die Sage unterscheidet klar zwischen Stundenglocke und Festglocke Pummerin. [2]
Ein Kapellmeister, der unter Erzherzog Ferdinand, dem späteren Ferdinand I., gedient hatte, existierte tatsächlich: Arnold von Bruck. Er war ab 1527 als Kapellmeister am Wiener Hof tätig und wurde zum Jahresende 1545 vom kaiserlichen Hof in den Ruhestand versetzt. Zwar hielt er sich noch einige Zeit in Wien auf, und auch der Stephansdom spielte dabei eine Rolle (er war als Kaplan an einem der Altäre tätig), doch ab dem Jahr 1548 lebte er nachweislich in Linz.
Dass er also an einem Sturz vom Wiener Dom starb, kann bezweifelt werden, da sein Tod am 6. Februar 1554 als wohlhabender Mann in Linz vermerkt ist. Die Sage greift seinen Namen auf, löst ihn aber weitgehend von der historischen Person.
Die Sage im Detail
Vertiefende Informationen: Stephansdom · Pummerin · Kanzel (Stephansdom)
→ weiter zu Stephansdom:Der mechanische Adler am Südturm
← zurück zu Stephansdom:Der Hansl im Stephansdom
