Stephansdom: Herz Jesu Altar

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Stephansdom
Herz Jesu Altar
1., Innere Stadt Stephansdom Nordschiff (Beginn) Altäre & Bilder
Relevante Orte: Stephansdom: Rundgang Innen · Stephansdom: Die Altäre Der Herz-Jesu-Altar steht in der linken Ecke zu Beginn der nördlichen Langhauswand und ist der erste freistehende Altar im Nordschiff.
Herz-Jesu-Altar im Nordschiff
Herz-Jesu-Altar im Nordschiff

Der Herz-Jesu-Altar markiert den Auftakt des Rundgangs entlang der nördlichen Langhauswand. Als erster freistehender Altar im Nordschiff wird er von vielen Besucherinnen und Besuchern für eine kurze persönliche Andacht genutzt, bevor sie weiter in den Dom gehen.

Das Altarbild steht unter einem reich durchbrochenen steinernen Baldachin aus der Spätgotik, dem sogenannten Puchheim-Baldachin. Er wurde 1434 von Dombaumeister Hans Puchsbaum für die Stifterin Elisabeth von Puchheim geschaffen.[1] Die filigrane Maßwerkzone mit Kleeblattformen, Fialen und Krabben sowie die in die Wandgliederung einbezogenen Dienste machen den Baldachin zu einem der qualitätsvollsten spätgotischen Baldachinentwürfe aus dem Umfeld des Wiener Dombaus; in der Sammlung gotischer Baurisse der Akademie der bildenden Künste wird er entsprechend hervorgehoben.[2]

Das Herz-Jesu-Bild stammt aus dem 18. Jahrhundert. Ursprünglich gehörte es zum Dreifaltigkeitsaltar und wurde nach der Wiederherstellung des Doms 1952 an den heutigen Standort unter dem Puchheim-Baldachin übertragen.[3] Dargestellt ist Christus mit geöffnetem, von Flammen umgebenem Herzen als konzentrierte Bildform für Liebe und Barmherzigkeit Gottes.[4] Zusammen mit dem gotischen Baldachin steht der Altar damit für die Überlagerung von Bau- und Frömmigkeitsschichten vom 15. bis ins 20. Jahrhundert.

Die Herz-Jesu-Verehrung prägt das liturgische Leben am Altar bis heute. An jedem ersten Freitag im Monat beginnt um 19 Uhr eine Andacht beim Herz-Jesu-Altar; von hier führt eine Bittprozession zum Hochaltar, wo die Herz-Jesu-Messe gefeiert wird.[5]

Zur Weihnachtszeit wird am Herz-Jesu-Altar der dreiflügelige Krippenaltar des Osttiroler Bildhauers Josef Troyer aufgestellt, der anlässlich der Wiedereröffnung des Stephansdoms im Dezember 1948 geschaffen wurde.[6] Im Hintergrund des geschnitzten Ensembles ist der Dom selbst zwischen Trümmern und wiederaufbauendem Stadtleben zu sehen.

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Quellen

  1. Vgl. Dompfarre St. Stephan / Pfarrblatt; stephansdom.at: „Der Herz Jesu Altar“.
  2. Vgl. Gotische Baurisse, Bestandskatalog der Sammlung im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien.
  3. Rupert Feuchtmüller: Der Wiener Stephansdom, Wiener Dom-Verlag, 1978, Wien, S. 68; vgl. stephansdom.at: „Der Herz Jesu Altar“.
  4. Vgl. Dompfarre St. Stephan, Pfarrblatt Ostern 2018; geistliche Deutungen der Herz-Jesu-Frömmigkeit.
  5. Erzdiözese Wien, Kirchenzeitung „Der Sonntag“: „Herz Jesu-Feiern im Stephansdom“, 2013; https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/31476.html .
  6. Vgl. stephansdom.at: „Der Herz Jesu Altar“; Kurier: „Wenn es Weihnachten wird im Wiener Stephansdom“, 2024; Erzdiözese Wien / Kathpress: „Stephansdom: Spenderdankmesse und 70 Jahre Wiedereröffnung“, 2018; Pfarrblatt Dompfarre St. Stephan, Weihnachten 2018.