Taborstraße 16-18
| Bild | Anlass/Persönlichkeit | Text der Tafel |
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Joseph Haydn
Joseph Haydn
der grosse marianische Meister |
Mit dem Kirchenbau wurde 1622 begonnen. 1627 wurde Gabriel Graf von Ferrara bereits "vor dem Hochaltar" bestattet. Am 22. Mai 1655 fiel auch die Kirche dem Brand zum Opfer, doch erfolgte rasch ein Wiederaufbau (Glockenweihe 12. Juni 1656, regelmäßige Gottesdienste seit 1665). 1672 brachte Pater Joseph a Cruce Cruchten eine Reliquie des heiligen Johannes von Gott aus Spanien nach Wien, die Leopold I. 1678 dem Konvent schenkte; bereits 1677 hatte er diesem für die Kirche das Gnadenbild "Jesus, Maria und Joseph" überlassen. Am 23. August 1682 wurde die Kirche geweiht, jedoch 1683 durch die Osmanen devastiert (Verwendung als Pferdestall). In ihrer gegenwärtigen Form wurde die Kirche 1683-1692 erbaut und dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht; 1691 feierten die Barmherzigen Brüder in ihr die Heiligsprechung ihres Ordensstifters, 1694 erfolgte die neuerliche Weihe, 1697 war der Glockenturm vollendet. Im Inneren gehört die Kirche dem Typus der im 17. Jahrhundert üblichen Saalkirchen an (deren reinstes Beispiel die Dominikanerkirche in der Innenstadt ist); das System ist allerdings hier stark vereinfacht. In einer Nische der schmalen Fassade mit ihrer mächtigen Pilastergliederung steht eine Skulptur des Kirchenpatrons Johannes. Über dem einschiffigen, vierjochigen Saal erhebt sich eine Kuppel. Nach einer beträchtlichen Senkung des Mauerwerks (1732; besonders im Presbyterium, in der Sakristei und im Oratorium) wurde 1733/1734 der Chor der Kirche erweitert und der Turm durch Franz Anton Pilgram neu erbaut (1945 Barockhelm zerstört). Die Stuckarbeiten in der Kirche führte Santino Bussi aus. Am neuen Hochaltar (1735/1736) befindet sich das Ölgemälde "Taufe Christi" von Daniel Gran (1736; Kosten 422 Gulden; Restaurierungen 1836 und 1946); seitlich vier Marmorstatuen von Lorenzo Mattielli (heiliger Joachim, heiliger Zacharias, heilige Elisabeth, heilige Anna); Engel (oben) von Antonio Gaetano Bussi. Links befinden sich drei Barockkapellen. Die Johannes-von-Gott-Kapelle (1774) besitzt einen kostbaren Marmoraltar, der die in der Glorie schwebende Gestalt des Heiligen (von Anton Tabotta) umrahmt; flankierend die Patrone Michael und Raphael. 1989 erfolgte im Zuge einer Renovierung die Rekonstruktion des 1945 zerstörten kupfernen Turmhelms.
