Universität Wien

Aus City ABC

Universität Wien im 14.–15. Jahrhundert

Gründung

12. März 1365: Herzog Rudolf IV. von Habsburg gründet die „Alma Mater Rudolphina“.

Nach Prag (1348) die zweitälteste Universität im Reich.

Zunächst mit den Fakultäten Theologie, Jurisprudenz, Medizin und Artes (Philosophie).


Ausbau & Konsolidierung

1384: Einrichtung einer selbständigen Theologischen Fakultät (durch Papst Urban VI. bestätigt) → machte Wien zu einer „vollständigen Universität“.

Im 15. Jahrhundert wuchs die Studentenzahl stark an.

Studenten kamen aus allen Teilen Mitteleuropas: Österreich, Böhmen, Ungarn, Bayern, Polen.

Nationensystem: Studenten wurden nach Herkunft in „Nationen“ organisiert.


Bedeutung im 15. Jahrhundert

Die Universität wurde zu einem Zentrum des Humanismus und der Scholastik.

Wichtige Professoren: Heinrich von Langenstein, Heinrich von Oyta, später Georg von Peuerbach (Astronomie), Johannes Regiomontanus (Mathematik/Astronomie).

Enge Verbindungen zum Wiener Hof und zur Kirche.

Theologische Fakultät spielte eine Rolle bei Auseinandersetzungen mit den Hussiten.


Wien als Bildungszentrum

Die Universität prägte das geistige Leben der Stadt.

Studenten und Gelehrte belebten das intellektuelle Klima, sorgten aber auch für soziale Spannungen (Studentenunruhen).

Das Universitätsviertel lag damals rund um die heutige Bäckerstraße und das Alte Universitätsgebäude.


Spätmittelalterliche Entwicklung

Um 1450 war die Universität Wien die größte Hochschule des Reichs (bis zu 6.000 Studenten eingeschrieben).

Sie war Ausbildungsstätte für Geistliche, Beamte, Juristen – also für den gesamten Verwaltungsapparat der Habsburger.