Zweiter Weltkrieg in Wien

Aus City ABC

Wien im Zweiten Weltkrieg

Politische Lage

Nach dem „Anschluss“ 1938 war Wien Teil des Deutschen Reiches (Gau Wien).

Die NSDAP bestimmte das gesamte politische und gesellschaftliche Leben.

Wien wurde Sitz zentraler NS-Behörden in Österreich, Gauleiter war u. a. Baldur von Schirach (ab 1940).


Verfolgung & Holocaust

Wien war vor 1938 eine der größten jüdischen Städte Europas (~180.000 Jüdinnen und Juden).

Ab 1939 begann die systematische Deportation in Ghettos und Konzentrationslager (Lodz, Theresienstadt, Auschwitz).

Bis 1945 wurden über 65.000 Wiener Juden ermordet.

Zahlreiche weitere Gruppen wurden verfolgt: politische Gegner, Roma und Sinti, Homosexuelle, Zeugen Jehovas.

Das ehemalige Aspangbahnhof-Gelände war Hauptsammelpunkt für Deportationen.


Kriegswirtschaft & Alltag

Wien war ein wichtiges Industrie- und Rüstungszentrum (u. a. Floridsdorfer Lokomotivfabrik, Flugmotorenwerke).

Viele Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene wurden in der Stadt eingesetzt.

Lebensmittelrationierung, Luftschutzkeller und Verdunkelung prägten den Alltag.


Luftkrieg

Ab 1943 wurde Wien massiv Ziel alliierter Luftangriffe (v. a. wegen Ölraffinerien und Industrieanlagen).

Zerstörung großer Teile der Stadt, besonders in Floridsdorf, Simmering, Meidling.

Zehntausende Zivilopfer durch Bombardierungen.


Kriegsende

April 1945: Rote Armee erreicht Wien.

2.–13. April 1945: „Schlacht um Wien“ – heftige Kämpfe zwischen deutscher Wehrmacht/SS und sowjetischen Truppen.

13. April 1945: Wien wird von der Roten Armee eingenommen.

Große Zerstörungen, Brücken über die Donau gesprengt.


Folgen

Wien wurde Hauptstadt der Zweiten Republik (ab 27. April 1945, Provisorische Staatsregierung Renner). Von 1945 bis 1955: Besatzungszeit, die Stadt in vier Sektoren (USA, UdSSR, GB, Frankreich) geteilt.