21. Bezirk - Floridsdorf

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Bezirke Wiens
21., Floridsdorf

Die Geschichte von Floridsdorf im Überblick

Floridsdorf entstand aus der Großgemeinde Floridsdorf (1894) – u. a. mit Floridsdorf, Donaufeld, Jedlesee und (Neu-)Jedlersdorf. 1904/05 wurde die Großgemeinde mit weiteren Orten (z. B. Leopoldau, Großjedlersdorf, Stammersdorf, Strebersdorf; teils damals noch Kagran/Aspern u. a.) als 21. Bezirk nach Wien eingemeindet.

Spätere Grenzbereinigungen trennten Ostteile ab (v. a. 1938, vollzogen 1954), wodurch der 22. Bezirk entstand. Heute umfasst Floridsdorf u. a. Floridsdorf, Leopoldau, Großjedlersdorf, Donaufeld, Jedlesee, Stammersdorf und Strebersdorf.

Jedlesee

Erstmals wird die Gemeinde im Jahr 1014 erwähnt, als hier eine Pfarre gestiftet wurde. Lange Zeit wird der Ort dann nicht mehr erwähnt, bis 1787 hier ein Brauhaus gegründet wird. Gräfin Erdödy war hier Besitzerin eines Landhauses, in dem 1803 Ludwig van Beethoven einige Wochen lang zu Gast war. Dieses Gebäude brannte 1863 ab.

Bemerkenswert ist auch das alte Schloss, das sich einst an Stelle des Klosterneuburger Hofs, Lorettoplatz 5, das in seiner ursprünglichen Form 1863 von den Türken zerstört wurde, es wird heute als Pfarrhof der Kirche Maria von Loretto genutzt.

1904 wurde Jedlesee in den heutigen 21. Bezirk eingemeindet. [1]

Timeline (kurz)

1837 (23. November)
Start des Eisenbahnzeitalters in Österreich: erste Fahrt der Nordbahn Floridsdorf–Deutsch-Wagram.
1894
Bildung der Großgemeinde Floridsdorf.
1904/05
Eingemeindung als 21. Bezirk (Floridsdorf + umliegende Orte).
1916
Bau der Floridsdorfer Hochbahn (militärischer Zweck; Verbindung Nordwest- und Nordbahn).
1954
Grenzänderungen nach Auflösung „Groß-Wien“: Ostteile (u. a. Kagran/Kaisermühlen) wechseln in den 22. Bezirk.
1990–1996
Veterinärmedizinische Universität Wien verlegt Campus nach Floridsdorf.
1996 (4. Mai)
U6 bis Floridsdorf verlängert; großer Verkehrsknoten am Franz-Jonas-Platz.
2025
Beteiligungsprozess zur Umgestaltung Franz-Jonas-Platz startet.

Lage des Bezirks

Floridsdorf liegt links der Donau und ist der nördliche Teil Wiens. Donau bzw. Donaukanal trennen Floridsdorf von Döbling (19.), Brigittenau (20.) und Leopoldstadt (2.). Im Osten grenzt Donaustadt (22.), im Norden/Nordwesten Niederösterreich (z. B. Gerasdorf, Langenzersdorf). Die Grundfläche des Bezirks Fläche ist 44,5 km².

Bezirkswappen

Das Kompositwappen ist sechsteilig mit Herzschild – die Felder stehen für die historischen Orte:

  • Herzschild Floridsdorf: silberne Vase mit drei roten Blumen (sprechendes Wappen: flos = Blume).
  • Leopoldau: Arm mit Ähren (Landwirtschaft).
  • Stammersdorf: ein Laub- und drei Nadelbäume (redend gedeutet).
  • Jedlesee: Maria-Loretto-Gnadenbild mit „M“ und „L“.
  • Großjedlersdorf: zwei gekreuzte Säcke.
  • Strebersdorf: Wehrturm mit Fähnchen.

Besondere Orte

  • Floridsdorfer Wasserpark – 1928/29 angelegt; Park- und Gewässerlandschaft am Nordende der Alten Donau (~143.000 m²).
  • Donaufelder Pfarrkirche (Herz Jesu / hl. Leopold) – monumentaler Backsteinbau, ursprünglich als „Dom Niederösterreichs“ gedacht (Pfarrstatus 1914).
  • Stammersdorfer Kellergassen & Heurigenpfad – klassisches Wiener Weinbaugrätzl mit zahlreichen Heurigen, Ausgangspunkt zum Bisamberg.
  • Bahnhof Wien Floridsdorf / Franz-Jonas-Platz – größter Verkehrsknoten nördlich der Donau (S-Bahn-Stammstrecke, U6, Straßenbahn/Bus).
  • Bezirksmuseum Floridsdorf (Mautner-Schlössl) – Sammlung zur Bezirksgeschichte, Sonderausstellungen.
  • Floridsdorfer Aupark – große Grünanlage mit Wasserspielplatz.
  • Floridsdorfer Spitz – historisches Bezirkszentrum/Platzraum; heute Verwaltungs- und Geschäftsstandort.

Bekannte Persönlichkeiten

  • Franz Jonas (1899–1974) – in Floridsdorf geboren; später Wiener Bürgermeister (1951–65) und Bundespräsident (1965–74).
  • Marko Arnautović (*1989) – Fußball-Nationalspieler; in Floridsdorf geboren/aufgewachsen, Jugend u. a. beim FAC.
  • Ludwig van Beethoven (1770–1827) – häufiger Gast in Jedlesee am Erdödy-Landgut; heute Beethoven-Gedenkstätte und „Beethovenweg“.

Video

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Weiterführendes

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Quellen

  1. Richard Groner: Wien wie es war. Ein Nachschlagewerk für Freunde des alten und neuen Wien, Fritz Molden-Verlag, 1965, Wien, S. 255