Die Völkerwanderung

Geschichte Wiens

Völkerwanderung

Die Völkerwanderung – wenn Europa in Bewegung gerät: Von den Hunnen angestoßen, ziehen Völker über Jahrhunderte quer über den Kontinent. Wien steht dabei an einer Kante: zwischen Alpen und Pannonien, zwischen römischem Erbe und neuen Mächten.

Kurzüberblick

Wann?	Wer?	Worum geht’s?
375–568	Hunnen, Vandalen, Langobarden	Aufbruch, Durchzug, neue Reiche – Wien erlebt Brüche und Neustarts

Was passiert in Wien?

Ströme der Völkerwanderung, in blau die Langobarden

Frühes 5. Jh. – in Vindobona deutet ein großer Brand auf einen harten Einschnitt; wahrscheinlich bleibt eine kleine Restsiedlung bestehen.
Durchzüge – Hunnen Richtung Gallien, Vandalen über den Donauraum nach Spanien/Nordafrika, Langobarden weiter nach Norditalien.
6. Jh. Alltag statt Stillstand – byzantinische Münzen in der Inneren Stadt zeigen Handel; am Berghof (der „Urzelle“ Wiens) kommen Gräber des 6. Jahrhunderts zutage.
568 – die Langobarden ziehen nach Italien, die Awaren übernehmen im Wiener Raum; slawische Gruppen stehen unter awarischer Oberhoheit.
Slawische Spuren – Ortsnamen wie Währing/Döbling/Liesing/Lainz gehen auf das Slawische zurück.
627–658 – unter dem Franken Samo gelingt den Slawen ein Aufstand gegen die Awaren; um 680 kehren die Awaren in die Region zurück.

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Durchzug & Wege (knapp, aber plastisch)

Hunnen – schneller Druck aus dem Osten, Schockwellen im römischen Grenzraum.
Vandalen – vom Donauraum über Iberien bis nach Karthago/Tunis – der weite Bogen der Spätantike.
Langobarden – am Ende der Wanderzeit nach Italien: neue Landkarte südlich der Alpen.

Mini-Zeitleiste

Zeit	Weltweit	zeitgleich in Wien / Umgebung
375	Beginn der Völkerwanderung (Hunnen)	Druck auf den Donaulimes; Vindobona schwächelt
frühes 5. Jh.	Zerfall weströmischer Ordnung	Brandereignis in Vindobona; kleine Restsiedlung
455–534	Vandalenreich (Nordafrika)	Vandalen ziehen über den Donauraum weiter
568	Langobarden nach Italien	Awaren übernehmen im Wiener Raum
627–658	Reich des Samo	Slawenaufstand gegen die Awaren
um 680	Rückkehr der Awaren	Awarische Herrschaft festigt sich erneut

Mythentrennung (kurz & freundlich)

Behauptung	Was stimmt?
„Nach Rom war Wien leer.“	Nicht ganz. Nach Brand/Zerfall blieb Nutzung: 6.-Jh.-Gräber am Berghof und byzantinische Münzen belegen Leben & Handel.
„Die Slawen waren nur Durchreisende.“	Sie prägten Ortsnamen und spielten politisch eine Rolle (siehe Samo-Aufstand).

Mini-Galerie

Am Hof 1
Hunnen-Bewegungen – der Stoß aus dem Osten (Kontext zu Vindobona entsteht).
568 ff.: Zug der Langobarden nach Italien – Ende der Wanderzeit.
Awaren um 600 – die neue Macht im Wiener Umfeld.
Samo-Aufstand (um 630) – slawischer Erfolg gegen die Awaren.
Byzantinische Münze (Symbolbild) – Handelsspuren bis in die Innenstadt.

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Quellen