Kategorie:Jüdisches Wien
✡ Jüdisches Wien – Überblick & Inhalte dieser Kategorie
Schon im Mittelalter waren Menschen mosaischen Glaubens fester Bestandteil der Wiener Gesellschaft. Viele Künstler und Gelehrte, aber auch Bankiers und Händler haben im Laufe der Jahrhunderte die Kultur Wiens mitgestaltet und -bestimmt. Wie kein anderes Volk wurden jüdische Wiener über Jahrhunderte hinweg jedoch auch verfolgt, gemordet und vertrieben.
Teilweise mussten Juden in immer wieder neu entstehenden Ghettos wohnen, aber auch die Pracht der Ringstraße ist ihnen zu verdanken. Viele Straßen und Häuser sind daher eng mit jüdischen Schicksalen verbunden, sie sind hier vermerkt.
Themenüberblick
• Morzinplatz – Mahnmal »Niemals vergessen« · Seitenstettengasse - Die Geschichte von Schlomo, dem ersten bekannten Wiener Juden ·
Seitenstettengasse 4 - Jüdischer Stadttempel · Gonzagagasse 2-4 - Gedenkstätte der Opfer des Freiheitskampfes Österreichs · Wipplingerstraße 6-8 - Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands · Grünangergasse 1 - Vereinsbethaus Agudas Israel: In dem Haus befindet sich heute ein jüdisches Bethaus namens "Vereintes Israel“.
• Israelitische Kultusgemeinde (IKG) · Jüdisches Museum Wien · DÖW (Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands)
• Mittelalter bis Moderne · Emigration · Shoah · Wiederaufbau · Gegenwart
Geschichte (Kurzüberblick)
Vertiefende Informationen:
Orte des Erinnerns (Auswahl)
Zentrales Denkmal für die 65.000 ermordeten österreichischen Jüdinnen und Juden; mit Museum Judenplatz und den Ausgrabungen der mittelalterlichen Synagoge.
Bronzefigur auf Mauthausen-Granit, Standort des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers im Hotel Métropole.
Gedenkraum im Leopold-Figl-Hof (1968, erneuert 2011); Betreuung durch das DÖW.
Namensmauern mit über 64.000 eingravierten Opfernamen; Eröffnung am 9. November 2021.
Mahnmal im Leon-Zelman-Park (PRINZpod); erinnert an 47.035 Deportierte, 47 Transporte (1939–42).
Hauptsynagoge der IKG; als innenliegender Bau 1938 nicht zerstört und bis heute zentraler Gedenk- und Gebetsort.
Museum zur Geschichte des jüdischen Wien; am Judenplatz mit Archäologie der mittelalterlichen Synagoge.
Historischer Friedhof, Führungen und Pflege durch den Verein; bedeutender Erinnerungs- und Lernort.
Alte und neue Israelitische Abteilung; bis heute zentrale Begräbnisstätten der Gemeinde.
Weg der Erinnerung (Leopoldstadt) · Steine der Erinnerung · lokale Gedenktafeln und Projekte im Stadtraum.
Bekannte jüdische Wienerinnen und Wiener
✡ Von den zahlreichen Künstlern, Denkern, Bankiers und Forschern wird hier nur eine Auswahl bedacht.
| Name | Kurz-Erläuterung | Wien-Bezug / Ort |
|---|---|---|
| Viktor Adler | Organisator der Arbeiterbewegung der Monarchie | – |
| Peter Altenberg | Zu Lebzeiten unterschätzter Dichter; Stammgast im Hotel Graben | – |
| Bankhaus Arnstein & Eskeles | Finanziers der Franzosenkriege Kaiser Franz’ | – |
| Hugo Breitner | Sozialdemokratischer Wiener Finanzpolitiker | – |
| Max Brod | Entdecker/Nachlassverwalter von Franz Kafka; Publizist | – |
| Martin Buber | Popularisierer der chassidischen Tradition | – |
| Elias Canetti | Literatur-Nobelpreisträger (bulgarisch-wienerische Biografie) | – |
| Sigmund Freud | Begründer der Psychoanalyse | – |
| Theodor Herzl | Vordenker des politischen Zionismus | Theodor-Herzl-Stiege / Herzlstiege (Stadtspaziergang) |
| Karl Kraus | Herausgeber der „Fackel“, Autor der „Letzten Tage der Menschheit“ | – |
| Samuel Oppenheimer | Finanzier der Türkenkriege Leopolds I. | Bauernmarkt 1 |
| Max Perutz | Chemiker (später Cambridge) | – |
| Alfred Polgar | Großer Feuilletonist der Wiener Moderne | – |
| Karl Popper | Begründer des Kritischen Rationalismus (später „Sir“) | – |
| Max Reinhardt | Regisseur, Intendant, Theatergründer | – |
| Joseph Roth | Aus Galizien stammender österreichischer Schriftsteller | – |
| Schlom | Erster namentlich bekannter Jude Wiens; Münzmeister Friedrichs I. | Seitenstettengasse |
| Arthur Schnitzler | Arzt und Dramatiker der Wiener Moderne | – |
| Lew Dawidowitsch Bronstein (Trotzki) | Revolutionär; intellektuelle Prägung in Wien | – |
| Franz Werfel | Dichter und Bestsellerautor | – |
| Ludwig Wittgenstein | Philosoph und Architekt | – |
| Paul Zsolnay | Verleger, Gründer des Paul-Zsolnay-Verlags | – |
| Stefan Zweig | Schriftsteller; Emigration in der NS-Zeit | – |
| Viktor Frankl | Psychiater, Begründer der Logotherapie | – |
| Hedy Lamarr | Schauspielerin & Mit-Erfinderin der Frequenzsprungtechnik | – |
| Lise Meitner | Physikerin; prägte die Kernphysik; Studium/Arbeit in Wien | – |
| Arnold Schönberg | Komponist; Wegbereiter der Moderne | – |
| Hans Kelsen | Rechtswissenschaftler; „Reine Rechtslehre“; Wien als Wirkungsort | – |
| Simon Wiesenthal | Zeitzeuge & Naziverfolger; Dokumentationsarbeit von Wien aus | Gonzagagasse 2-4 (DÖW) |
| Felix Salten | Autor („Bambi“), Journalist in Wien | – |
| Friedrich Torberg | Schriftsteller, Kritiker; Wien als Lebens- und Wirkungsraum | – |
| Erich Fried | Lyriker & Übersetzer; Jugend/Frühe Jahre in Wien | – |
| Peter Lorre (L. Löwenstein) | Schauspieler; frühe Karriere in Wien | – |
Weiterführende Informationen
Vertiefende Informationen:
- Langfassungen der Epochen: Jüdisches Wien – Mittelalter, Jüdisches Wien – Frühe Neuzeit, Jüdisches Wien – 19. Jahrhundert, Jüdisches Wien – 1900–1937, Jüdisches Wien – 1938–1945 (Shoah), Jüdisches Wien – seit 1945.
- Morzinplatz, Hotel Métropole (Wien), Gedenkstätte für die Opfer der Gestapo Wien.
- Viel ausführlichere Information dazu bietet eine Broschüre der Stadt Wien, abrufbar unter diesem Link: https://www.wien.info/media/files/juedisches-wien.pdf [1]
Stadtspaziergang durch das Jüdische Wien (1. Bezirk)
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Quellen
Unterkategorien
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J
- Jerusalemstiege
- Johannesgasse 22
- Jordangasse
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- Jordangasse 5
- Jordangasse 7
- Jordangasse 7A-9
- Judengasse
- Judenplatz
- Judenplatz 2
- Judenplatz 6
- Judenplatz 9
- Jüdisches Wien – 19. Jahrhundert
- Jüdisches Wien – 1900–1937
- Jüdisches Wien – 1938–1945 (Shoah)
- Jüdisches Wien – Frühe Neuzeit
- Jüdisches Wien – Mittelalter
