Coole Stelen in Wien

Aus City ABC

Coole Stelen in Wien sind schlanke Nebelstelen, die an heißen Sommertagen Sprühnebel in den Straßenraum abgeben und zugleich Trinkwasser und Sitzmöglichkeiten bieten. Sie ergänzen Sommerspritzer, mobile Trinkbrunnen und Denkmalbrunnen und sind ein wichtiger Baustein der Cooling-Offensive der Stadt; vgl. Cooles Wien, Sommerspritzer in Wien und Trinkbrunnen in Wien.[1]

Was Coole Stelen sind

Coole Stelen sind fest installierte Nebelstelen, die auf Plätzen und in Straßen in Wien für Abkühlung sorgen. Sie schalten sich bei hohen Temperaturen automatisch ein und geben einen feinen Wassernebel ab, der die Luft in ihrer Umgebung spürbar kühlt. Sobald die Umgebungstemperatur sinkt, schalten sie sich wieder ab.[2]

An der Rückseite der Stele befindet sich ein Trinkwasserhahn, aus dem auf Knopfdruck kühles Hochquellwasser fließt. Breite Sitzflächen am Fuß der Stele laden zum Verweilen ein, sodass die Installationen sowohl als Erfrischungs- als auch als Aufenthaltsort funktionieren.[3]

Entwicklung und Anzahl

Coole Stelen wurden im Rahmen der Wiener Cooling-Offensive eingeführt, um das Angebot an Sprühnebelduschen und Trinkwasserstellen im öffentlichen Raum zu ergänzen. 2021 war in Presseaussendungen von 17 Coolen Stelen die Rede, die in der ganzen Stadt verteilt für Abkühlung sorgen sollten.[4]

Die Zahl der Stelen wurde in den folgenden Jahren angepasst. Die Funktion Cooles Wien in der Stadt Wien-App listet derzeit 13 Coole Stelen als eigene Kategorie, gemeinsam mit Sommerspritzern, Brunnen mit Sprühfunktion, Nebelduschen und anderen Cooling-Spots.[5] Je nach Saison, Bauprojekten und Standortanpassungen können sich diese Zahlen leicht ändern.

Begleitende Materialien zur Klimaanpassung in Wien, wie etwa die COOLing-Fibel für ältere Menschen, zählen Coole Stelen zum wachsenden Netz von Nebelduschen und Nebelstelen im öffentlichen Raum und verweisen auf konkrete Standorte wie den Schlesingerplatz im 8. Bezirk.[6]

Technik und Funktionsweise

Coole Stelen bestehen aus einer vertikalen Konstruktion, in die Nebeldüsen, Steuerungstechnik, Trinkwasserhahn und Sitzflächen integriert sind. Die Nebeldüsen erzeugen einen feinen Wasserschleier. Beim Verdunsten entzieht das Wasser der Umgebungsluft Wärme und senkt damit die gefühlte Temperatur im unmittelbaren Umfeld.[7]

Die Stelen sind mit Sensoren oder Steuerungen verbunden, die bei hohen Temperaturen automatisch den Betrieb starten. Wird ein bestimmter Schwellenwert unterschritten, schaltet sich der Nebel wieder ab. So wird der Wasserverbrauch begrenzt und die Nutzung auf jene Zeiten konzentriert, in denen die Hitzebelastung am höchsten ist.[8]

Der Trinkwasserhahn an der Rückseite versorgt durstige Passant:innen mit Hochquellwasser. Wie bei anderen öffentlichen Wasserspendern wird das Wasser laufend kontrolliert; die Anlagen sind so konstruiert, dass in Leitungen und Düsen kein Wasser über längere Zeit stehen bleibt.

Standorte und Nutzung

Coole Stelen stehen an stark frequentierten Orten, an denen sich im Sommer viele Menschen aufhalten und wo die Hitzebelastung besonders spürbar ist. Medienberichte nennen unter anderem Standorte an großen Plätzen, in Einkaufsstraßen und in neu gestalteten Stadtquartieren.[9]

Beispielhaft erwähnt werden Cooles-Wien-Angebote mit Coolen Stelen in der Nähe des MuseumsQuartiers, in innerstädtischen Fußgängerzonen, in der Seestadt Aspern sowie an Plätzen mit wenig natürlichem Schatten. Planungsunterlagen und Beteiligungsprozesse zur Umgestaltung von Plätzen greifen Coole Stelen als eine von mehreren möglichen Wasser- und Kühlungsmaßnahmen auf.[10]

Für Nutzer:innen ist die Handhabung einfach. Man kann im Nebel stehen oder durchgehen, sich auf den Sitzflächen ausruhen und den Trinkwasserhahn nutzen. Die Standorte sind in der Stadt Wien-App und im Modul Cooles Wien verzeichnet und werden im Zuge der Hitzeschutzkommunikation der Stadt regelmäßig bekannt gemacht.[11]

Coole Stelen im Kontext von Hitze und Stadtökologie

Coole Stelen sind Teil eines breiteren Pakets an Maßnahmen gegen Hitze in der Stadt. Gemeinsam mit Sommerspritzer in Wien, mobilen Trinkbrunnen, Nebelduschen, Coole Schiffe in Wien, Trinkbrunnen in Wien und Coole Zonen in Wien bilden sie ein Netz von Cooling-Angeboten, das in Hitze in Wien und Klimawandelanpassung in Wien beschrieben wird.[12]

Gleichzeitig gilt: Sprühnebel-Anlagen kühlen vor allem punktuell und kurzfristig. Fachbeiträge und Analysen zur Stadtökologie betonen, dass Coole Stelen daher als Ergänzung zu naturbasierten Maßnahmen zu verstehen sind. Langfristig entscheidend für ein klimaresilientes Wien sind zusätzliche Bäume, Entsiegelung, begrünte Fassaden, Wasserspiele und schattige Aufenthaltsräume, wie sie in Stadtökologie in Wien beschrieben werden.[13]

Coole Stelen in Wien zeigen damit beispielhaft, wie technische Innovationen und Stadtökologie zusammenwirken können. Sie machen Wasser und Abkühlung im Straßenraum unmittelbar erfahrbar und tragen dazu bei, Hitzetage in der dicht bebauten Stadt erträglicher zu machen.

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Quellen

  1. Stadt Wien: Sommerspritzer, Coole Stelen und Coole Schiffe sorgen für Abkühlung, Informationsseite zu Cooling-Angeboten im öffentlichen Raum, wien.gv.at/umwelt/coole-plaetze.
  2. Stadt Wien: Sommerspritzer, Coole Stelen und Coole Schiffe sorgen für Abkühlung, Beschreibung der Funktionsweise, wien.gv.at/umwelt/coole-plaetze.
  3. dfz21: Cooles Wien – 260 Nebelduschen, Coole Stelen, Brunnen mit Sprühfunktion und mehr sorgen für Abkühlung, 10. Juni 2021.
  4. Heute: Stadt Wien rüstet für den „coolsten Sommer“, 9. Juni 2021; Kronen Zeitung: Stadt Wien verspricht den „coolsten“ Sommer, 9. Juni 2021.
  5. Stadt Wien: Cooles Wien in der Stadt Wien-App, Zahlen zu 13 Coolen Stelen im Überblick der Cooling-Angebote, wien.gv.at/umwelt/cooles-wien-app.
  6. Seniors for Future: COOLing-Fibel, Broschüre zu Hitzeschutz und Cooling-Angeboten in Wien, 2025.
  7. Stadt Wien: Sommerspritzer, Coole Stelen und Coole Schiffe sorgen für Abkühlung, Beschreibung der Wirkung von Sprühnebel, wien.gv.at/umwelt/coole-plaetze.
  8. Smart City Wien: Cooling-Points in Wien, Informationen zu Sommerspritzern, Brunnhildes und Coolen Stelen, smartcity.wien.gv.at/cooling-points.
  9. dfz21: Cooles Wien – 260 Nebelduschen, Coole Stelen, Brunnen mit Sprühfunktion, 10. Juni 2021; Vienna.at: Stadt Wien segelt mit „Coolen Schiffen“ gegen Hitzeinseln, 13. Juni 2022.
  10. Raintime: Nebelstelen kühlen das Entree der Seestadt Aspern, Projektbeschreibung, 2022; Agenda Favoriten: Unterlagen zum Tesarekplatz-Grätzl mit Vorschlägen für Coole Stelen, 2024.
  11. Stadt Wien: Cooles Wien in der Stadt Wien-App, wien.gv.at/umwelt/cooles-wien-app; 1000things: Die Abkühlungsmaßnahmen für den Sommer in Wien, 2025.
  12. Stadt Wien: Informationsplattform zum Wiener Hitzeaktionsplan und Cooling-Offensive, wien.gv.at/spezial/hitzeaktionsplan.
  13. Smart City Wien: Cooling-Points und naturbasierte Maßnahmen gegen Hitzeinseln, smartcity.wien.gv.at/cooling-points; GeoSphere Austria: Analysen zu Hitzebelastung und Wirkung naturbasierter Maßnahmen in Wien.